Ausstellung: Große kleine Prosa und Druckgrafik
Overnosterers Spätlese (sic!) mit VADA & Ausstellungseröffnung „Spuren“
Do. 11. Mai 2022 18.00 Uhr
GailtalMuseum, Schloss Möderndorf, Hermagor
Engelbert Obernosterer wird für unseren Eröffnungsabend seinen Schreibtisch in Mitschig verlassen und gemeinsam mit dem Verein zur Anregung des dramatischen Appetits / Društvo za vzbujanje dramskega apetita aus seinem neuesten Werk lesen.
Auch im Gebirge gibt es Existentialismus. Engelbert Obernosterer kommt geographisch und strukturell von dort her. In seinen neuen, wie er erklärt letzten Prosa-Miniaturen zeichnet er nach, wie die Bestandteile seiner Person, die nur für kurze Zeit zu einer Einheit verbunden waren, mit zunehmenden Jahren sich daranmachen, ihrer eigenen Wege zu gehen. Dabei zerreißt es den Autor zwischen seiner magischen Herkunft einerseits und den digitalen Systemen, denen er als Lehrer und Familienerhalter verpflichtet war.
Obernosterers große Begabung ist sein freier, sensibler und entdeckungsfreudiger Blick auf das soziale Gefüge und seine Fähigkeit, in den Schaustücken der ländlichen Tadellosigkeit und Idylle die Risse und Abgründe zu entdecken, die hinter den gefärbelten Fassaden und dem schönen Schein lauern.
Obernosterers Prosaminiaturen sind eine literarische Kartographie, mehr noch, eine Ethnographie des Ländlichen wie es sie, so gewitzt, so gescheit und hinterlistig in der österreichischen Literatur der Gegenwart nirgendwo sonst gibt.
Prof. Klaus Amann, Literaturwissenschaftler
Vernissage „Spuren“
Der Mensch steht im Mittelpunkt der Arbeit von Walther Preiml, der seit einem Jahr in Würmlach lebt und arbeitet. Menschliches Wesen, Körpersprache und Ausdruck berühren den bildenden Künstler. Seine bevorzugten Techniken sind der Holzschnitt und der Papierschnittdruck.
Ich zeichne in Zügen, Bussen, Cafés, auf Bahnhöfen, in Portraitsitzungen und nach fotografischen Skizzen direkt auf den Druckstock. Mit Skalpell, Schnitzmessern Beitel und Eisen wird der Druckstock bearbeitet. Per Hand auf Papier gedruckt entstehen kleine Auflagen. Ich bin auf der Suche, den Linien gehe ich nach, sie sind wie Spuren.
Die Überwindung dessen, was man das Böse nennt, gelingt nicht durch das gewollt Gute, sondern durch eine Haltung, in der Gut und Böse noch nicht getrennt sind.
Web: www.gailtalmuseum.at
